User nutzen Dienste wie Google inzwischen mit immer komplexere Suchanfragen, auch bedingt durch die prominenter werdende Sprachsuche („Hey Google!“). Künftig sollen Suchergebnisse dank des Algorithmus-Updates BERT noch präziser und hilfreicher werden. Das kündigte der US-Suchmaschinenriese Google kürzlich an. Aber: Was genau bedeutet das für die Betreiber von Websites und ihren Content?

Wenn Google am Algorithmus, dem Herzstück (Core) der Suche schraubt, dann gibt es meistens einen guten Grund, die Ereignisse zu verfolgen. Ein solches Core-Update namens BERT spielt das US-Unternehmen seit Anfang Dezember kontinuierlich in mehr als 70 Sprachfassungen seiner mächtigen Suchmaschine ein, so auch in Deutschland. BERT, namentlich „Bidirectional Encoder Representations from Transformers“, wurde hinzugeschaltet, um Kontexte und Zusammenhänge zwischen Worten noch besser zu erkennen und zu interpretieren.

 

Worum geht es genau?

Google hat erkannt, dass Suchanfragen statt mit Einzelbegriffen inzwischen immer häufiger in ausformulierten Phrasen, sogenannten Longtail-Suchen, gestellt werden. Insbesondere in Zeiten digitaler Sprachassistenz durch Alexa und Co. fragen Menschen die Geräte, wie sie einen anderen Menschen fragen würden: In ganzen Sätzen und oft eher umgangssprachlich. Entscheidend für korrekte Antworten sind in diesem Fall die wichtigen, aber maschinell schwierig zu interpretierenden Teile der Anfrage, etwa Präpositionen („von", „nach"), Adjektive („beste", „günstig“) und Adverbien („tagsüber"). Diese Begriffe machen oft erst den Kontext und Sinn der Anfrage aus.

Hier kommt BERT ins Spiel, welcher auf Grundlage der 2018 von Google selbst auf Open-Source-Basis gestartete neuronale Netzwerktechnologie „Natural Language Processing“ (NLP)arbeitet. Ziel ist es dabei, Computer und Künstliche Intelligenzen (KI) die „natürliche" menschliche Sprache besser analysieren und verstehen zu lassen, um Mensch-Maschine-Interaktionen zu vereinfachen, so auch Suchanfragen.

Fakt ist: BERT ist einer der größten Meilensteine der Google-Suche.

Schon mit früheren Updates des Algorithmus' wurde der Trend zur Longtail-Suche aufgegriffen und in die Produktstrategie integriert. Insbesondere das RankBrain-Update sollte ab 2015 durch maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz auch zuvor noch nie gestellte Suchanfragen beantworten. BERT wird hier als zentrale Erweiterung arbeiten und ist sogar so wichtig, dass Google selbst vom größten Fortschritt der letzten fünf Jahre und von einem der größten Meilensteine der gesamten Geschichte der seiner Suche spricht.

"(...) we’re making a significant improvement to how we understand queries, representing the biggest leap forward in the past five years, and one of the biggest leaps forward in the history of Search."
Pandu Nayak, Google Vice President

 

Fazit: Was bedeutet BERT für Websites?

Laut Google ist BERT bereits bei rund 10% aller Suchen an Bord. Dennoch ist nicht mit einem plötzlichen sprunghaften Anstieg der Website-Zugriffe zu rechnen. Entscheidende Merkmale dafür, auch bei komplexen Suchanfragen gefunden zu werden, sind immer noch Qualität, Optik und Relevanz der Inhalte sowie ein Mehrwert für Nutzerinnen und Nutzer. An einer durchdachten Content-Strategie und kommt also langfristig niemand vorbei.

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